»Sie müssen ihm schon ein wenig mehr Angst machen!«

– sprach eine Mutter heute bei meiner alljährlichen KjG-Nikolaus-Tour. Überhaupt macht man sich erst als Nikolaus ein wirkliches Bild unserer Gesellschaft: Eltern, die ihren Kindern zu eben jenem Festtag Geschenke im dreistelligen Euro-Bereich schenken, ansonsten aber vollkommen mit ihrer Erziehung versagt haben und ihr Gewissen externalisieren, indem sie von Miet-Heiligen (wie mir) Rute, Kettengerassel, Sack und sonstige wilhelminische Pädagogik (oder, wie Werner Mezger es nennt, »gegenreformatorische Adventspädagogik«) einfordern. Ich halte es dann doch eher mit Manfred Becker-Huberti:

Auch heute noch kann man den Einkehrbrauch verantwortlich inszenieren, wenn man mit dem Brauch keine Angst auslöst und die Kinder die Güte des Heiligen erleben lässt.

Wenigstens das Bonifatiuswerk weiß noch, um was es geht (die Kölner sowieso) – und dort würde man auch sicher nicht die Mitra als Insignium des »Oberweihnachtsmannes« (Zitat eben jener Mutter) identifizieren.

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