Heute habe ich interessanten Spam bekommen: unter dem Titel The book that inspired Mel Gibson to film „The Passion of the Christ“
wurde Werbung gemacht für – richtig: The Dolorous Passion of Our Lord Jesus Christ
von Anne Catherine Emmerich.
Der Film mag die Passionsgeschichte auf einen blutigen Fleischklops namens Jesus
(taz) verkürzen, aber immerhin führt er so über Umwege nicht nur zum Evangelium, sondern auch zu Clemens Brentano – und das ist ja schon mal was wert. (Auch wenn die Romantiker und deutschen Idealisten politisch wie philosophisch sehr zweifelhaft waren – Stil hatten sie.)
Interessant finde ich auch die Reaktion der konservativen katholischen Blogszene (exemplarisch sei Credo ut intelligam genannt), die ansonsten wortreich jeden Linksabweichler von der Una sancta geißelt, für Mel Gibson aber fast nur Lob übrig hat, und das obwohl seine »Holy Family« das Zweite Vaticanum nicht anerkennt, dafür von der zuständigen Bischofskonferenz nicht anerkannt wird und von Theologen durchaus schon mal als »Absplitterung« oder gar »schismatisch« bezeichnet wird (ich berufe mich hier auf einen Artikel der österreichischen katholischen Nachrichtenagentur kathpress).
Wir beim vielgeschmäen BDKJ stehen da doch nachdrücklicher hinter der katholischen Kirche und dem Konzil: Ecclesia semper reformanda.