Spoilerwarnung: Der folgende Artikel verrät Pointen aus Kühling/Buchner ²2018.
Juristische Kommentare zu lesen ist in der Regel etwas trocken, aber dann doch gelegentlich nötig. (Mein Anlaß: Daß zur Zeit soviel in Sachen kirchlicher Datenschutz passiert.) Im DSGVO-Kommentar von Kühling/Buchner (2. Aufl. 2018, S. 1163, RN 23) im Kapitel über Art. 85 DSGVO, der sich mit Freiheit der Meinungsäußerung und Informationsfreiheit befaßt, bemerken die Autor_innen (Benedikt Buchner selbst kommentiert hier gemeinsam mit Marie-Theres Tinnefeld) ganz nebenbei und elegant sentenzenhaft:
Das Zitat, das Plagiat und die Parodie sind typisch für die künstlerisch-literarische Tradition.
Wunderlich: Plagiate kommen ansonsten gar nicht vor, und der Satz klingt vertraut. Und richtig: »Il plagio, la citazione, la parodia, la ripresa ironica, il gioco intertestuale, sono tipici di tutta la tradizione artistico-letteraria«, heißt es in Umberto Ecos »Sugli specchi e altri saggi« (Mailand 1985, S. 139): »Das Plagiat, das Zitat, die Parodie, die ironische Reprise, das intertextuelle Spiel sind typisch für die ganze künstlerisch-literarische Tradition.«