Ecco Eco! Intertextuelle Ostereier im DSGVO-Kommentar

Spoilerwarnung: Der folgende Artikel verrät Pointen aus Kühling/Buchner ²2018.

Juristische Kommentare zu lesen ist in der Regel etwas trocken, aber dann doch gelegentlich nötig. (Mein Anlaß: Daß zur Zeit soviel in Sachen kirchlicher Datenschutz passiert.) Im DSGVO-Kommentar von Kühling/Buchner (2. Aufl. 2018, S. 1163, RN 23) im Kapitel über Art. 85 DSGVO, der sich mit Freiheit der Meinungsäußerung und Informationsfreiheit befaßt, bemerken die Autor_innen (Benedikt Buchner selbst kommentiert hier gemeinsam mit Marie-Theres Tinnefeld) ganz nebenbei und elegant sentenzenhaft:

Das Zitat, das Plagiat und die Parodie sind typisch für die künstlerisch-literarische Tradition.

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Gelesen: Julia Schramm, »Klick mich«

Ich habe Julia Schramms Buch »Klick mich. Bekenntnisse einer Internet-Exhibitionistin« gelesen – nachdem ich einige Kritiken gelesen habe, zumeist Verrisse. (Allein mit dem Text läßt sich das kaum erklären – dazu sehr gut @silenttiffy.)

So schlecht fand ich es gar nicht, wenn ich auch einiges an verschenktem Potential sehe. »Klick mich« (der Titel war eine Vorgabe vom Verlag, im Gegenzug durften allzu gebildete Referenzen stehen bleiben, so twitterte Schramm einmal – ich habe den Tweet leider nicht mehr gefunden) ist eine Art autobiographischer Entwicklungsroman unter den Bedingungen des Netzes, und als solcher bedingt gelungen.
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Urheberrecht als künstlerischer Bankrott

Die »Leipziger Erklärung zum Schutz geistigen Eigentums« ist eine Nebelkerze. Vordergründig geht es um das Gute, Wahre und Schöne: Um die Rettung echter Kunst vor einem zerstörerischen Sturm aus Plagiaten, Epigonen und Raubkopien. Tatsächlich ist die Erklärung ein künstlerischer Offenbarungseid: Die unterzeichnenden Autoren machen sich stark für ein allzu einfaches Kunstverständnis, das in erster Linie den Verlegern dient.

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Ein Gebet um Humor kann sich in der Öffentlichkeit der Kirche augenscheinlich nur halten auf die Fürsprache eines großen Heiligen hin. Es ist aber sicherlich auch bezeichnend, daß sich ein solches Gebet gerade unter den Schutz dieses Heiligen gestellt hat. Er dürfte es mit Humor tragen.
(Quelle)

Meine Recherchen zum Thomas Morus zugeschriebenen Gebet »Um Humor« sind abgeschlossen:
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