Neues Projekt: Artikel 91. Datenschutz in Kirchen und Religionsgemeinschaften

Ich habe ein neues Projekt: Das Artikel-91-Blog richtet sich an Praktiker*innen aus den Religionsgemeinschaften wie Datenschutzbeauftragte und alle, die sich für die Schnittstelle von Theologie, Kirche und Grundrechten interessieren.

Mehr dazu gibt’s auf artikel91.eu

Chasing Debenedetti – 4 Strategien gegen Twitter-Fakes

Heute war es Handke: Der Schriftsteller war nicht selbst auf Twitter, stattdessen gehört der Account in die lange Reihe an Fakes des selbsternannten Meisterfälschers Tommasso Debenedetti. Gestern tauchte @PHandkeOfficial auf Twitter auf, geadelt durch eine Begrüßung vom verifizierten Account der österreichischen Ex-Ministerin Karin Kneissl war dieser Fake einer der erfolgreicheren.

Mit etwas Debenedetti-Erfahrung sind die Fakes, die immer nach der gleichen Masche ablaufen, aber relativ leicht zu enttarnen. Der Fälscher ist seit 2011 dabei, ich verfolge ihn seit 2017, als er den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki gefälscht hatte.

Da Debenedetti seine Masche quasi nicht verändert, habe ich in den letzten Jahren einige Strategien angewendet, mit der sich seine Fakes schnell aufdecken lassen – alle sind relativ trivial und schnell umzusetzen.

Außerdem ergänze ich diesen Artikel regelmäßig bei neuen Entwicklungen – nicht, um jeden einzelnen neuen Fake-Account zu dokumentieren: die Jagd macht müde, vor allem – siehe unten – da es immer mehr vom immer gleichen ist. Ein aktueller Blick auf das Medienphänomen Debenedetti bleibt aber interessant und lohnen – zumal er selbst an seiner Wirkung interessiert ist, ohne dabei allzu selbstkritisch zu sein.

Mehr Hintergründe dazu habe ich bei katholisch.de aufgeschrieben:

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Ecco Eco! Intertextuelle Ostereier im DSGVO-Kommentar


Spoilerwarnung: Der folgende Artikel verrät Pointen aus Kühling/Buchner ²2018.

Juristische Kommentare zu lesen ist in der Regel etwas trocken, aber dann doch gelegentlich nötig. (Mein Anlaß: Daß zur Zeit soviel in Sachen kirchlicher Datenschutz passiert.) Im DSGVO-Kommentar von Kühling/Buchner (2. Aufl. 2018, S. 1163, RN 23) im Kapitel über Art. 85 DSGVO, der sich mit Freiheit der Meinungsäußerung und Informationsfreiheit befaßt, bemerken die Autor_innen (Benedikt Buchner selbst kommentiert hier gemeinsam mit Marie-Theres Tinnefeld) ganz nebenbei und elegant sentenzenhaft:

Das Zitat, das Plagiat und die Parodie sind typisch für die künstlerisch-literarische Tradition.

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Verheerender Moralismus


In den aktuellen Stimmen der Zeit (Nr. 5 2014, S. 303–312) ist ein schöner Artikel von Christian M. Rutishauser SJ, »Religion und Aufklärung«, der klug durch die Bedeutung von Glaube und Religion in der gegenwärtigen Gesellschaft mäandert. Eine Beobachtung über Religion und Ethik ist zu schön, um sie ganz ungooglebar zu belassen:

Ethik ist zuerst im Alltag gefragt, und Religion darf keinesfalls auf Ethik reduziert werden. Der Kurzschluss, Christsein sei ethisch verantwortetes Handeln, hat seit dem Zeitalter des Idealismus und der kleinbürgerlichen Staatserziehung unzählige Menschen drangsaliert. Sie wurden von Idealen erschlagen und fielen in Erstarrung. Schuldgefühle entwickelten sich. Nicht nur im protestantischen Christentum, auch im römisch-katholischen Milieu wirkte sich die Moralisierung verheerend aus. Es wurde kleinkariert legalistisch gedacht.

Eine herrliche Paradoxie: Ausgerechnet die Ethik schlägt um in Drangsalierung – nichts Unbekanntes, der Tugendterror der Jakobiner klingt an. Eine schöne Paradoxie, die gut zu dem paßt, was ich schon länger denke: Der Akribie muß Oikonomia beigestellt werden. Oder noch besser: Ein Lob dem prinzipienstarken Relativismus des Liberalismus, der gelten läßt und anerkennt, was gelten läßt und anerkennt, anstatt in Rekurs auf fragwürdige essentialistische Natur-, Wesens- und Eigentlichkeitsbegriffe zu sagen, wie und wie nicht alles zu sein hat. Rutishauser hat recht: Kaum etwas ist so verheerend wie Moralismus. Dilige et quod vis fac.

Gelöst: 500 Internal server error nur für /wp-admin


[English translation below]
Ich hatte einen seltsamen Fehler in WordPress-Backend: der Aufruf von fxneumann.de/wp-admin hat nur eine Fehlermeldung 500 – Internal Server Error ausgeworfen, alles andere schien einwandfrei zu funktionieren. Mit viel Rumprobieren habe ich die Lösung gefunden. Da das Problem anscheinend gängig ist, diese Lösung aber wohl noch nicht googlebar ist, stelle ich sie ins Blog.

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