Mit catholicismwow teile ich zwar nicht unbedingt den Grad der Orthodoxie, dafür aber zumindest ein Kreuz: Sommerlagerkinder. Zumindest im katholischen Kontext könnte der vom Bistum Limburg herausgegebene Kirchenknigge helfen. Daß man als Katholik mit »Grüß Gott« zu grüßen habe, glaube ich zwar nicht und werde solch bajuwarisches Kulturgut sicher nicht übernehmen – »mir Kerrlocher saare Jou!« (Spraddlsänger) –, ansonsten werde ich den Text sicher noch häufiger kopieren und verteilen. Das nächste Mal beim Gruppenleitergrundkurs.
Schlagwort: Sommerlager
Woran das deutsche Bildungssystem krankt. Theil n+2
Und wieder ist ein Sommerlager vorbei; diesmal hatten wir ziemlich viele junge Kinder zum ersten Mal dabei.
Eigentlich sollte jeder, der sich zum Bildungssystem äußern will, so eine Woche mit Kindern zusammenleben. Einiges Erschreckende kommt zu Tage: Achtjährige haben Probleme, rechts und links auseinanderzuhalten (wohlgemerkt – da wir ja immerhin ein katholisches Lager sind –: ein Alter, in dem die Kinder »hinreichende Kenntnis« zum Empfang der Eucharistie haben sollen), Zehnjährigen muß man zeigen, wie man Teller abtrocknet und fegt. (Übrigens: Begriffe wie Sakrament und Monstranz sind durchaus bekannt – irgendeine Zeichentrickserie oder ein Computerspiel im Stile der Pokémons nennt so besondere Waffen.)
Ich jedenfalls werde mich beizeiten um eine private Altersvorsorge kümmern – daß die mir Nachgeborenen meine Rente einmal zahlen (können), bezweifle ich.
Volksfrömmigkeit
Im Lager. Wir waren morgens in der Kirche – und seither liebt uns unser Hauswart. Klar: Auch wenn wir zwanzig Kinder und Leute mit seltsamen Frisuren und Städter sind – daß wir im Sonntagsgottesdienst waren, adelt uns ungemein. Nachmittags dann: Bibelarbeit. Schöpfungsgeschichte. Der notorisch neugierige Hauswart schleicht auf der Wiese herum und bricht mit unserem mitgebrachten Theologen Diskussionen vom Zaun: Er glaube ja nicht, was da in der Schöpfungsgeschichte steht, und die Kirche behaupte immer noch, daß das stimme und daß die Erde eine Scheibe sei und allerhand hanebüchenen Volksglauben mehr. Aber: Nur wer sonntags in die Kirche geht, ist ein guter Mensch.