Endlich wieder Star Trek in der eigentlichen Darreichungsform: Als Fernsehserie. Nach den ersten beiden Folgen bin ich optimistsch. Mit »Enterprise«, der seltsam aus der Zeit gefallenen Vorgängerserie (für mich fühlte sie sich immer an wie eine Kopie von TNG-Monster-of-the-week-Folgen, nur mit blasseren Charakteren), und den JJ-Abrams-Filmen (mit allzu glattgebügeltem Action-Reboot) konnte ich nichts anfangen. Discovery wirkt zunächst zeitgemäß: Story Arc statt Monster of the week, eine zeitgemäße Ästhetik, Zeit zum Erzählen. Discovery ist aber auch Star Trek: Ein wenig Vertrautheit mit dem Stoff hilft beim Verständnis (Kahless, Sarek, die vulkanische Kultur werden nicht eingeführt); kleine Details (die Geräusche in den Raumschiffen, die optisch überhaupt nichts mit den bekannten dieser Ära aus TOS und ENT zu tun haben; der Klappkommunikator; die pistolenförmigen Phaser) verankern auch die auf Stand gebrachte Ästhetik im Serienuniversum. Ionescos Klingonen. Beobachtungen zu Star Trek: Discovery weiterlesen
Schlagwort: Star Trek
Versuch über Materie und Leiblichkeit
Star Trek hat – im Rahmen der Erfordernisse des Plots – eine post-scarcity economy: Grundsätzlich gibt es dank Warp-Antrieb und Replikator weder Energie- noch Materie-Knappheit (außer wenn man die Ferengi als sekundärantisemitische Karikaturen aufbauen, Bajoraner in die Minen schicken oder Handelsverhandlungen führen will).
Weniger futuristisch dagegen: Die Materialität von Information. Wenn Voyager Briefe aus der Heimat empfängt, verteilt Neelix die Briefe einzeln per Padd an die Crew, und besonders frappierend: Es gibt ein virtuelles, missionskritisches Crewmitglied, den holographischen Arzt, und niemand macht eine Sicherungskopie, selbst wenn man ihn über dubiose Relays kurzzeitig in den Alphaquadranten schickt.