»Ich zeig euch, wann meine Frau geduscht hat« – das war der Pitch für die Home-automation-Session beim Bonner BarCamp. Klingt creepy, sollte es auch, war es dann aber anders als vom Vortragenden beabsichtigt. Weniger die Technik selbst als Datenschutz sollte im Mittelpunkt stehen: Ein »Smart home« erfaßt Daten so granular, daß aus der Datenmenge einige Erkenntnisse gezogen werden. Wann geduscht wird, zeigt die Temperatur- und Luftfeuchtigkeitskurve recht genau, einmal ausführlich die Toilette benutzen bedeutet plus ein paar Zehntelgrad, Bewegungsmelder im Gang zeigen, wann wer nachts aufs Klo geht – soll das wirklich alles auf einem Server in der Cloud, meistens bei Amazon, landen? … als ob Machtverhältnisse und Machtgefälle an der Haustür enden würden: Macht und Überwachung im Smart home weiterlesen
Schlagwort: Überwachung
Krypto ist keine Politik
Verschlüsselung für manche Kommunikation und manche Daten ist sinnvoll und notwendig. (Enno schreibt von solchen Fällen, die gar nicht so exotisch wären, als daß nicht die meisten davon betroffen wären.) Krypto für alles und alle und jede Kommunikation und als der eine richtige Weg (alle anderen, mal wieder: Sheeple!), um die Privatsphäre zu schützen, ist wie Waffen für alle zum Eigenschutz: Wenn’s soweit ist, daß das wirklich notwendig ist, ist’s eh zu spät. Ein Gemeinwesen, in dem das nötig ist, ist eine Räuberbande. (Immerhin sind die Folgen weniger schlimm, wenn man selbst oder die Kinder sich mit dem eigenen PGP-Key ins Knie schießen.) Bis dahin sollte dann auch nicht der politische Weg »Waffen für alle« sein (und wer das doch fordert, wird zurecht im lunatic fringe verortet außerhalb der eigenen Filterblase), sondern das Beharren auf der Begrenzung staatlicher Macht durch Rechtsstaatlichkeit, Grundrechte und Gewaltenteilung.
Krypto ist keine Politik weiterlesen