Bildung statt Schulpflicht

Spiegel online hat vor kurzem über einen Mann berichtet, der ohne Abitur und abgeschlossenes Medizinstudium als Chirurg praktiziert hat. Die Deutung der Autorin:

[…] E.s Geschichte ist nicht nur die Geschichte eines Kriminellen, sondern auch die Geschichte eines Systems, das nicht genau hinschaut.

Das reicht zu kurz. Die Deutung bleibt oberflächlich. Simone Utler liefert ein Psychogramm eines zwar klugen, aber geltungssüchtigen Scharlatans ab. Das System wird hingenommen statt hinterfragt, das Problem ist nicht das System, sondern daß das System nicht konsequent genug agiert. Die wirklichen Fragen, die der Fall aufwirft, werden nicht angegangen: Die Undurchlässigkeit des Bildungssystems, das Problematische am Zwang zur formalen Bildung. Aber wir sind ja im Ressort »Panorama« …
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»Φ«

Bei meinem Abiball habe ich ja mit vielem gerechnet: Daß ich als einziger keinen Anzug trage (eingetroffen), wegen meiner Scheffelpreisrede gewaltsam vom Pult entfernt zu werden (nicht eingetroffen), daß ohnehin alles schief geht (auch nicht eingetroffen) – aber das: Seit diesem Monat bin ich aufgrund meiner »besonderen Leistungen im Fach Physik« ein Jahr lang Mitglied in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft – und das nur, weil mein Naturphilosophie-Referat meinen Schnitt hochgezogen hat. Anetschlecht.