Kritik am Freiburger Uni-Rätesystem

Einige Semester habe ich mich in der Hochschulpolitik engagiert; bewußt immer nur als Mitglied der u-Fachschaft Philosophie, nie auf höherer Ebene: Mein Grundsatz ist, keine Ämter mit imperativem Mandat anzunehmen, und darauf baut das Freiburger alternative Hochschulpolitikmodell, das u-Modell, auf. Ein Kritikpapier, das dieser Tage im u-asta diskutiert wird, bestätigt mich darin.
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Bildung statt Schulpflicht

Spiegel online hat vor kurzem über einen Mann berichtet, der ohne Abitur und abgeschlossenes Medizinstudium als Chirurg praktiziert hat. Die Deutung der Autorin:

[…] E.s Geschichte ist nicht nur die Geschichte eines Kriminellen, sondern auch die Geschichte eines Systems, das nicht genau hinschaut.

Das reicht zu kurz. Die Deutung bleibt oberflächlich. Simone Utler liefert ein Psychogramm eines zwar klugen, aber geltungssüchtigen Scharlatans ab. Das System wird hingenommen statt hinterfragt, das Problem ist nicht das System, sondern daß das System nicht konsequent genug agiert. Die wirklichen Fragen, die der Fall aufwirft, werden nicht angegangen: Die Undurchlässigkeit des Bildungssystems, das Problematische am Zwang zur formalen Bildung. Aber wir sind ja im Ressort »Panorama« …
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Auf dem Weg zur wissenschaftlichen Elite

Universitäten bieten interessante Veranstaltungen. Zum Beispiel eine »After-GaPo-Party«, bei der man durchaus auch als Nicht-Germanist erscheinen durfte – und das ist auch gut so, denn so habe ich mein Promotionsthema gefunden: eine Neubewertung der Gesprächspartner Sokrates’ in platonischen Dialogen. Arbeitstitel ist »›Ja, ja‹ heißt ›Leck mich am Arsch‹ – Subversive Affirmation in Platons Dialogen Glaukon und Kratylos«

καὶ ἐγένετο τὸ τρίτον τῆς θαλάσσης αἷμα

Schlechtes Kino: Im Fachschaftshaus eimerweise Blut in den Ausguß kippen, nach (Philosophen …) kinoreifem Sturz unter dubiosen und letzten Endes verschwiegenen Ursachen durch ein Fenster mit Notarzt und kaputten Arterien (u. a.) &cetera. Studieren erweitert den geistigen Horizont.

Pfarrers Kinder, Lehrers Vieh …

Sollte ich jemals Kinder haben, werde ich ihnen verbieten, in die Schule zu gehen. Grund: die Lehrer. Ich habe den großen Fehler gemacht, ein für’s EPG ausgeschriebene Seminar zu besuchen. »Typen ethischer Argumentation« – an sich durchaus interessant, wenn nicht die unsäglich qualifizierten künftigen Lehrer wären. Der Eskimo läßt seine Oma auf einer Eisscholle abtreiben (no pun intended)? – Wenn’s denn zu seiner Kultur gehört: soll er doch, und wenn wir den Eskimo an sich bitten, doch bitte das Lebensrecht seiner Oma zu bedenken: Kulturimperialismus. Lebensrecht erst ab Geburt? Unsere Lehrer in spe finden: natürlich; wenn man nämlich das Kind nicht sieht, kann es uns nicht sagen, daß es lieber nicht spätabgetrieben werden wolle.

Zaphod Beeblebrox läßt grüßen.