Thierse, blockier’se?

Als ich zum ersten Mal gelesen hatte, daß Wolfgang Thierse an einer Sitzblockade gegen die Nazidemo am 1. Mai teilgenommen hat, fand ich das gut. Je mehr ich darüber nachdenke, desto verzwickter scheint mir aber der Fall zu sein. Einfach nur einen strikten Rechtspositivismus gegen Thierse oder die guten Absichten aller für Thierse ins Feld zu führen, ist mir zu einfach.

Das Spannungsfeld, das diesen Fall so interessant macht, ist der Interessenskonflikt zwischen Thierse als Bürger und Thierse als Repräsentant eines Verfassungsorgans, auf die Spitze getrieben in der Frage: Ist ziviler Ungehorsam des Staates gegen sich selbst möglich, zulässig?
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Inglourious Basterds

Warum funktioniert »Inglourious Basterds« – ein bis ins Lächerliche brutaler Film, der das Genre Italowestern mit dem Nazithema verquickt? Natürlich: Tarantino, die Musik, eben die Ästhetik der Brutalität, die virtuose Mehrsprachigkeit. Und dennoch: Primär ist Inglourious Basterds ein zweeinhalbstündiges Schlachtfest, und dennoch ist Inglourious Basterds nicht einfach nur ein Reverse-Nazisploitation-Film. An zwei anderen Filmen kann man das Faszinosum von Inglourious Basterds festmachen: The Wall und Dogville.
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