Freiheit, Würde und Grenzüberschreitung

Bruder Paulus Terwitte OFMCap hat einen Text unter dem Titel »Karlsruher Ladenöffnungs-Urteil und Minarette« (Link auf die Startseite; einen Permalink scheint es nicht zu geben, mittlerweile ist er gar nicht mehr zu finden.) veröffentlicht: Er kreist darin um den Begriff »Grenze« und kommt zu einem seltsamen Schluß. Zentral ist dieser Satz, auf dem die gesamte Überlegung aufbaut:

Dass wir nicht Gott sind, ist der oberste Grundsatz aller Religionen. Deshalb haben Menschen für Gott sich selber Grenzen gesetzt.

Auf dieser Grundlage schafft es Bruder Paulus, aus christlicher Perspektive über »Grenzen« zu schreiben, ohne von Freiheit, Würde und dem Überschreiten von Grenzen zu handeln.
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Die Furcht der alten Männer

Neben Jubelpersern wird in der Kirche etwas Neues üblich: Klagerömer. Mit sprungbereiter Feindseligkeit schlagen sie auf bestimmte Schlagwörter an. Zölibat ist eins davon. Alois Glück, neugewählter ZdK-Präsident, zur BILD (zitiert nach einem Bericht des BR):

Die Frage des Pflichtzölibats kann nur innerhalb der Weltkirche gelöst werden. Ich würde es begrüßen, wenn bewährte, verheiratete Diakone mit einer entsprechenden Fortbildung zur Priesterweihe zugelassen würden.

So weit, so unspektakulär referiert Glück die Lage und seine Einschätzung dazu. Bischof Mixa von Augsburg dagegen kann es nicht leiden; auf der Agenda stünden vielmehr »aggressiver Atheismus« und die »Verdunstung menschlicher Werte«.
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Leserbrief Zölibat

Gegen eine reichlich krude naturalistische Argumentation in einem FAZ-Leserbrief (»Philosophisch-evolutionäre Betrachtung«, FAZ Nr. 98 vom 26. April 2008) habe ich einen Leserbrief geschrieben.

Georg Büchner läßt seinen St. Just in »Dantons Tod« fragen, ob die moralische Natur in ihren Revolutionen mehr Rücksicht nehmen solle als die physische. Für St. Just ist klar: Die moralische Natur hat der physischen zu folgen, und also ist der terreur der Revolution rechtmäßiges Werkzeug. So verheerend sich diese Folgerung in der Geschichte immer wieder erwiesen hat: Der Argumentation in Reinhard Lohses Brief hat sie voraus, immerhin zwischen moralischer und physischer Natur zu unterscheiden.

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