Netzpolitische Impulse aus der Bischofskonferenz

Medienbildung und Teilhabegerechtigkeit
So sieht die Arbeitshilfe aus.
Die Publizistische Kommission der Deutschen Bischofskonferenz hat eine Stellungnahme zu Netzpolitik veröffentlicht. »Medienbildung und Teilhabegerechtigkeit. Impulse der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz zu den Herausforderungen der Digitalisierung« lautet der wenig twittergeeignete Titel – an der Arbeitsgruppe, die das Papier erarbeitet hat, war ich beteiligt.(Bei katholisch.de habe ich auch ein wenig darüber geschrieben.)

Ich bin sehr zufrieden mit unserer Arbeit und dem Beschluss der Bischofskonferenz: Eine Stellungnahme auf der Höhe der Zeit, die aus kirchlicher Sicht eine ordnungspolitische Gestaltung des Netzes konstruktiv begleitet.

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Hannover-Bilanz

Am Wochenende war ich als einer der Freiburger Delegierten in Hannover beim 2. Gesprächsforum der deutschen Bischofskonferenz. Mein Fazit ist nicht sonderlich positiv, im Gegensatz zum offiziellen Resümee der Bischofskonferenz; die diplomatische, aber kritische Bilanzpressemeldung des BDKJ trifft es für mich schon eher. Für die Freiburger Bistumszeitung, das Konradsblatt, habe ich eine kurze persönliche Einschätzung geschrieben:
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Netz-Tristesse à la DBK

Gestern habe ich ein Hohelied auf die vatikanische Netzpolitik geschrieben. In der Praxis sieht’s im Vatikan auch nicht besonders gut aus, und in den deutschen Ortskirchen auch weniger. Immerhin: Mein Bischof bloggt. Was tut die DBK sonst?

Die Seite für den Welttag der sozialen Kommunikationsmittel ist schonmal traurig. Dafür gibt’s seit dem 22. Juni eine kleine Arbeitshilfe zum Thema Internetpräsenz.

Die Broschüre scheint ziemlich praxisnah, inklusive kasuistischer Fragestellungen: »Kann man Texte aus dem CIC […] ohne Genehmigung auf der Website einstellen?« (ja), »Darf man den Ministrantenplan veröffentlichen?« (nein), »Kann man ein Foto des Papstes ohne dessen Genehmigung […] auf der eigenen Website einstellen?« (ja) – und wenn man damit »für ein Produkt oder eine Dienstleistung« wirbt? (nein).
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netzpolitik.va – was die CDU vom Vatikan lernen kann

Die Netzpolitik der CDU ist bekanntlich verheerend. Alte Herren mit Kugelschreibern, Internetausdrucker, und überhaupt ist das Internet erstmal böse, dann virtuelle Flyerabwurfstelle, dann wieder böse und erst dann auch Chance für die Wirtschaft.

Das ist keine konservative Politik, das ist im wesentlichen populistische Realitätsverweigerung. Aber es geht auch anders: Aus dem Vatikan gab es bereits 2002 zwei hellsichtige Texte des Päpstlichen Rats für die sozialen Kommunikationsmittel (bei der Bischofskonferenz als Arbeitshilfe Nr. 163): Ethik im Internet (EiI) und Kirche im Internet (KiI).

Diese Texte sind moderner, vernünftiger und informierter als alles, was bei der CDU unter Netzpolitik firmiert. Anstatt sich per KNA-Interview an den Papst ranzuwanzen, um katholische Wähler zu überzeugen, sollte die Kanzlerin lieber diese Papiere für die CDU-Netzpolitik umsetzen.

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