Nachdem die erste Kontaktaufnahme etwas schwierig war, hatte ich am Mittwoch nalle und Thibaud bei mir in der Küche zu Gast für die erste Ausgabe von Standardformat, dem neuen Podcast aus Freiburg. Wir haben eine Weile über viele Dinge geredet, die ich so mache und für die ich stehe – von Netzpolitik über Kirche zu Erdmännchen und Frittieren.
Mir hat’s viel Spaß gemacht, und ich hoffe, daß das Format ein Erfolg wird: Standardformat ist zwar tatsächlich Standardformat (»Zwei Moderatoren und ein Gast, der im Fokus einer Episode steht«), ich habe aber das Gefühl, daß das ein sehr guter Podcast wird: Die beiden Moderatoren haben im Vorfeld einiges recherchiert (ich war selbst überrascht, was ich so alles über mich im Netz stehen habe), ein klares Konzept und eine klare Gesprächsführung (also doch etwas anders als das Standardformat) – man merkt, daß da auch klassische journalistische Ausbildung dahintersteckt. Außerdem sind Thibaud und nalle sehr gute Gäste, sie bringen Nerd-Getränke, Gastgeschenke und fast alle benötigte Technik mit. Inhaltlich soll es bei Standardformat um Freiburg gehen – interessante Leute und Institutionen im Standard-Podcast-Format vorgestellt.
Ich freue mich auf die nächsten Ausgaben Standardformat!
Am Wochenende bin ich mit fxneumann.de komplett auf Uberspace.de umgezogen, nachdem dort bisher nur ein paar selbstgehostete Sachen für den Eigenbedarf waren. (Mittlerweile müßte sich der DNS-Eintrag rumgesprochen haben und damit wieder alles erreichbar sein.) Uberspace ist ein großartiger Host-Provider: Es geht so gut wie alles, solange 10 GB Speicher und 100 GB Traffic im Monat reichen, zum selbst festgelegten Preis ab 1 Euro pro Monat und Uberspace. Der Umzug selbst ist eine kleine und uninteressante Meldung in eigener Sache. Darüber hinaus finde ich das Konzept von Uberspace interessant, weil es Web-Hosting mit einem sehr zeitgemäßen und klugen Ansatz betreibt: Hervorragende Kommunikation und angemessener Umgang mit Knappheit. Endlich Ubernaut! weiterlesen
Zwei Crowdfunding-Kampagnen können noch etwas Geld für sehr gute Projekte brauchen; beide haben mit offenen und freien Daten zu tun: Angel, ein offener Gesundheits-Sensor, und Open well-tempered clavier, eine freie (as in speech) Aufnahme und Partitur von Bachs Wohltemperiertem Klavier.
[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=ZtAjZfYSQWg?w=320] Mehr offene Daten schaffen! Zwei Crowdfunding-Projekte weiterlesen
Manche Veränderungen passieren mir einfach. Bevor ich es ins Wort bringen kann, wächst das Gefühl. Und wenn es dann soweit ist, kann eine Rationalisierung folgen. Oder es ist einfach so. So bin ich Vegetarier geworden.
Etwas ganz ähnliches bemerke ich gerade wieder: Mein wachsendes Unbehagen an den Dingen. Mit Dingen meine ich nicht abstrakt die Gesamtscheiße. Ich meine ganz konkret: Dinge. Dinge, die sich anfassen lassen. Gegenstände.
Viele Veranstaltungen haben ein Leitthema, das nicht offiziell verkündet wird, das einfach in der Luft liegt und sich so Bahn bricht. Vor zwei Jahen bei der re:publica war das Feminismus. Dieses Jahr kam es mir so vor, als sei das in der Luft liegende Thema Kinder. Plötzlich waren überall Babys, Zwei-, Dreijährige rannten durch die Gänge, immer wieder wurde auch der Wunsch nach Kinderbetreuung für die #rp14 getwittert. Auch bei den Vorträgen war einiges dabei. Geeks that breed. Das geheime Leitthema der #rp13 weiterlesen
In eigener Sache möchte ich zwei neue Dinge ankündigen:
Facebook-Fan-Seite für das Blog: Unter facebook.com/fxneumann.de kann man nun auch per Facebook über aktuelle Artikel hier im Blog informiert werden. Anlaß dafür war, daß mich immer wieder Kontaktanfragen per Facebook erreichen von Leuten, die keinen RSS-Reader benutzen und dennoch auf dem Laufenden bleiben wollen. Ganz unabhängig von der Debatte um den Tod von RSS – Bedarf scheint da zu sein.
Ich habe eine Seite ergänzt, die meine Vorträge und Workshops sammelt mit Links zu den Folien und Artikeln, die daraus entstanden sind. Einmal, um selbst den Überblick zu behalten, aber auch als Portfolio: Sollte der geneigte Leser, die geneigte Leserin also einen Vortrag oder Workshop zu den Themen dieses Blogs wünschen – ich komme gerne und bin (noch!) günstig.
Rückstand aufgeholt, erster Teil: Die ausstehenden Formspring-Fragen sind beantwortet – es ging um die Antifa, Frauenquoten, StreetView, Deontologie, generisches Maskulinum, Spaßreligionen und PID. Eventuelle neue Fragen beantworte ich jetzt wohl zeitnäher – einfach fragen!
Meine Artikel stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz, die eine kommerzielle Verwendung erlaubt (Begründet habe ich das auch mal.). Das korrespondiert mit meiner Sicht auf den Komplex Urheberrecht und Werkherrschaft: Sobald man etwas in die Öffentlichkeit stellt, ist es vorbei mit Werkherrschaft, und warum etwas verknappen, das dem Wesen nach nicht knapp ist? Ich schätze die Umsetzung von Unternehmergeist, wie sie von CC-Lizenzen ohne eine NC-Bedingung ermöglicht wird. Dazu Kritikant:
[D]ieses Modell [ermöglicht es], dass jemand, der eine richtig gute Idee hat, wie man aus einem Werk Kapital schlagen kann, weil er es auf bestimmte Weise erweitert, oder Dienste drumherum anbietet o.ä. das einfach tun kann.
Das treibt gelegentlich seltsame Blüten, die dann durchaus auch jenseits der Grenzen guten Anstands sein können. Auf eine Instanz bin ich dieser Tage hereingefallen: Der dem Netz ansonsten unbekannte Max Nemstein hat einen beeindruckenden Output an relativ teuren (von 34 bis 79 Euro) Taschenbüchern, alle im »Verlag« FastBook Publishing erschienen, alle zu gerade aktuellen Themen. Ich hatte mir »Piratenpartei Deutschland: Wer sie ist, was sie bietet, wie sie Wähler kapert« bestellt und fand: 21 Artikel aus der Wikipedia, über die Buchfunktion der Wikipedia hergestellt. Die neueren Kompilationen Nemsteins tragen den (50er-retro-) Slogan »Aktuell und IN – hier ist Wikipedia drin«, bei den meisten gibt es gar keinen Hinweis darauf. (Zum Glück kann man per Amazon-Rezension warnen.) Auch wenn ich (unter uns Kleinganoven) die Chuzpe Nemsteins bewundere – ich hoffe, daß auch hier Hayek greift: »Es ist eine Hauptaufgabe des Wettbewerbs zu zeigen, welche Pläne falsch sind.«