Die Kanzlerin Pfarrerstochter, der Präsident demnächst selber einer – evangelisch. Im Kölner Stadtanzeiger überlegt Joachim Frank, ob das nur Zufall ist oder Symptom einer Krise des politischen Katholizismus. Er konstatiert eine »Selbstmarginalisierung der Kirche als gesellschaftlicher Player sowie die Verdunstung ihrer Milieus, die in den 1960er und 1970er Jahren noch fruchtbare Reservoirs für politische Karrieren gewesen waren«.
Zwischen Synode und Konsens. Die Selbstmarginalisierung des politischen Katholizismus weiterlesen
Schlagwort: Zweites Vatikanum
Episkopales Basta oder synodales Miteinander
Die Diözesanversammlung des Bistums Limburg hat gemeinsam mit der Hrabanus-Maurus-Akademie heute eine Tagung zum Thema »Unser gemeinsamer Weg – 40 Jahre synodale Gremien im Bistum Limburg« veranstaltet. Nach einem interessanten Vortrag über die Geschichte der synodalen Gremien und einem brillanten Vortrag von P. Medard Kehl SJ folgte eine Podiumsdiskussion, u.a. mit Medard Kehl und Bischof Tebartz-van Elst.
Die Podiumsdiskussion war eine Enttäuschung auf ganzer Linie; völlig am Thema vorbei, nicht zuletzt wegen einem ausweichenden Bischof.
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Inkulturation oder Synkretismus?
Elsa präsentiert ein Video von einer »Missa Axé« in Brasilien. Ein liturgischer Tanz um den Altar, der Zelebrant tanzt mit, anscheinend findet das ganze kurz vor der Gabenbereitung statt. »Axé« ist nach Rorate Cæli, dem ursprünglichen Blog, ein Begriff aus einer Yoruba-Religion und dort ein Gruß. Laut Wikipedia kann man es mit »positive Energie« übersetzen.
Elsa mag keine liturgischen Tänze, und diesen besonders nicht. Sie spricht den Feiernden auch ab, überhaupt Christen zu sein: Inkulturation oder Synkretismus? weiterlesen
Schule auf Taufschein
Der SPon-Artikel Staatliche Bekenntnisschulen: Andersgläubige müssen draußen bleiben zieht weite Kreise. Die Reaktionen sind einhellig entsetzt. Zurecht: Früher war dafür der Streit zwischen Kirche und Staat um die Oberhoheit über die Erziehung verantwortlich, heute hält man so Migranten aus den Klassen.
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Netz-Tristesse à la DBK
Gestern habe ich ein Hohelied auf die vatikanische Netzpolitik geschrieben. In der Praxis sieht’s im Vatikan auch nicht besonders gut aus, und in den deutschen Ortskirchen auch weniger. Immerhin: Mein Bischof bloggt. Was tut die DBK sonst?
Die Seite für den Welttag der sozialen Kommunikationsmittel ist schonmal traurig. Dafür gibt’s seit dem 22. Juni eine kleine Arbeitshilfe zum Thema Internetpräsenz.
Die Broschüre scheint ziemlich praxisnah, inklusive kasuistischer Fragestellungen: »Kann man Texte aus dem CIC […] ohne Genehmigung auf der Website einstellen?« (ja), »Darf man den Ministrantenplan veröffentlichen?« (nein), »Kann man ein Foto des Papstes ohne dessen Genehmigung […] auf der eigenen Website einstellen?« (ja) – und wenn man damit »für ein Produkt oder eine Dienstleistung« wirbt? (nein).
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netzpolitik.va – was die CDU vom Vatikan lernen kann
Die Netzpolitik der CDU ist bekanntlich verheerend. Alte Herren mit Kugelschreibern, Internetausdrucker, und überhaupt ist das Internet erstmal böse, dann virtuelle Flyerabwurfstelle, dann wieder böse und erst dann auch Chance für die Wirtschaft.
Das ist keine konservative Politik, das ist im wesentlichen populistische Realitätsverweigerung. Aber es geht auch anders: Aus dem Vatikan gab es bereits 2002 zwei hellsichtige Texte des Päpstlichen Rats für die sozialen Kommunikationsmittel (bei der Bischofskonferenz als Arbeitshilfe Nr. 163): Ethik im Internet (EiI) und Kirche im Internet (KiI).
Diese Texte sind moderner, vernünftiger und informierter als alles, was bei der CDU unter Netzpolitik firmiert. Anstatt sich per KNA-Interview an den Papst ranzuwanzen, um katholische Wähler zu überzeugen, sollte die Kanzlerin lieber diese Papiere für die CDU-Netzpolitik umsetzen.
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Altar your view
Una Voce Quad Cities fährt eine Anzeigenkampagne mit dem klugen Slogan »Altar your view« (via Catholicism Wow). Das drückt aus, warum ich nicht in die liberale Mainstream-Meinung einstimmen kann, daß die Messe im außerordentlichen Ritus angeblich priesterzentriert sei und ein falsches Gottes- und Kirchenbild vermittle.
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Leserbrief: Karfreitagsfürbitte
Zu einem Leserbrief im Konradsblatt (Nr. 15/2008) habe ich das geantwortet:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Hubertus Wrobel kann in seinem Leserbrief nichts Anstößiges an der neuformulierten Karfreitagsfürbitte erkennen. Sie entspreche dem Verkündigungsauftrag, eine Kritik von außen sei eine unzulässige Einmischung in innerkirchliche Belange.